Slow Acting
Die Methode von Wolfgang Keuter
Methode Slow Acting
Die Methode Slow Acting hat der Schauspieler, Regisseur und Psychodramatiker Wolfgang Keuter entwickelt.
Slow Acting im Schauspieltraining
Einfachheit, Einzigartigkeit und Relevanz zeichnen diese avantgardistische Methode aus. Ihr Alleinstellungsmerkmal besteht u. a. in der Verschmelzung und Geschlossenheit von persönlicher Selbsterfahrung mit und initiatisch künstlerischem Handwerk.
Slow Acting besteht aus zwei Teilen, die sich durchdringen und aufeinander aufbauen.
Viele Grundlagen in sozialen, ethischen und religiösen, in den künstlerischen, politischen und therapeutischen Bereichen sind heute weniger tragfähig oder richtungsweisend. Viele Menschen erleben sich in einem Dilemma und auf sich selbst zurückgeworfen. Die Antwort auf existentielle Fragen kommt nicht mehr von außen. Und auf den notwendenden Dialog mit der inneren Welt ist kaum jemand vorbereitet. Die Methode Slow Acting kann aufgrund ihrer mehrdimensionalen Ausrichtung einen künstlerischen Weg zeigen zum existentiell bedeutsamen Dialog im Innen und Außen.
Teil 1
Im ersten Teil geht es um das ursprüngliche und spontane Zulassen von Ausdrucks-Impulsen, Gefühlen und Handlungen. Es geht um das Training, eigene Gefühle ins Spiel zu bringen, mit Spiellust und Ausdrucksfreude.
Werde, wer du bist. Den Mut dazu erwirbst du in den gestaltenden Improvisationen. und Stegreifspielen, in szenischen Übungen und dialogischen Interaktionen; durch die spezifischen Atem- und Präsenzübungen, die atemrhythmische Stimmbildung und die entsprechenden szenischen Bewegungsabläufe mit ihren prägnanten Ausdrucksübungen.
Dass du frei wirst auf unserer Bühne, flexibel in den Rollen und spontan gestaltend, in jede Richtung, in jedem Bereich, ist wünschenswert. Verinnerliche es mental: Es gibt nichts, was ich falsch machen kann auf der Bühne. Das ist unser Credo!
Nach vielen Übungen bekommst du Rückmeldungen und ggf. sharings. Wir üben dann so lange, bis die Stimmigkeit für dich fühlbar ist. Mehrmaliges Wiederholen entspricht unserer Methode Slow Acting.
Deine Darstellungen werden manchmal dramatisch, tragisch, komisch, oder hysterisch sein. Manchmal sind sie oberflächlich, selbstvergessen oder mystisch, absurd, tiefsinnig, manchmal gehemmt, befreit oder eitel, bescheiden oder selbstgefällig, schamhaft oder verschämt, exhibitionistisch oder bigott….Ganz egal, in allem zeigt sich das Leben. Es hat so viele Gesichter und Rollen, und es ist spannend und erkenntnisreich, das Spielleben auf unserer Probe-Bühne, allein oder mit anderen.
Teil 2
Im zweiten Teil wird die kontemplative Konzentration mit jedem Schritt und jeder Bewegung trainiert. Dein vitaler Bewegungsdrang wird hier zur ritualisierten Spontaneität, zur langsam ausgeführten Zeremonie.
Dieses Ritual besteht aus Langsamkeit und Stille, aus einem Minimum an Worten und einem Maximum an kontemplativer Konzentration. Eine so gezeigte, vom ganz Anderen durchdrungene Kunst kann neue Wahrnehmungsmöglichkeiten aktivieren, das Bewusstsein erweitern und die Auseinandersetzung mit sich selbst fördern. Tatsächlich erleben wir uns in diesem zweiten Schritt durch das die Präsenz verstärkende, ritualisierte Eindruck- und Ausdruckstraining in achtsamen Interaktionen.
Sie erhöhen die Chance, dass Transzendenz hergestellt werden kann. Und sie muss hergestellt werden können zur Erhaltung des geistigseelischen Gleichgewichtes.
Langsamkeit, Stopp und Stille, Wahrnehmung der inneren Resonanz und die Präsenz sind echte Lebens-Mittel auf unserem WEG.
Von Bedeutung ist auch, dass der Gewinn an Präsenz dein Vermögen an Resilienz enorm erhöht. Vor allem durch tägliches Üben. So bildet sich ein Schutzschirm gegen die Störungen und Verletzungen, die von innen und von außen kommen.