Basisarbeit

Zu unserer zweiten Ensembleprobe, am Freitag am  22. September, trafen wir uns gut gelaunt. – Auf die Frage von Wolfgang, wie es uns mit den Rollen ergangen sei, waren alle Antworten sehr positiv. Von “ich möchte meiner Rolle mehr Leichtigkeit geben” (Peter). “Die Sprache ist voller wunderschöner Metaphern” (Doris). Bis “ich werde  den “Switch” von Rosetta zu Valerio deutlich machen” (Belgin).

Wolfgang: “Das Stück ist eine Parodie auf die höfische Gesellschaft.” Gianni ergänzt: “Wir haben es mit einer überkandidelten, höfischen Sprache mit Wortspielereien auf höchstem Niveau zu tun.”

Es folgte nochmaliges intensives Lesen der dritten Szene mit Streichungen, Umschreibungen unklarer Anspielungen und Übertragungen in ein heutiges Deutsch. Schon während des Lesens arbeitete Leonce an den Sprachbögen An der Artikulation der Wortendungen und erreichte so mehr Beweglichkeit der Stimme. Dann ging es für die Stimmübungen auf die Bühne und wir übten den schwersten Vokal, das “U”.
Wolfgang legte größten Wert auf das richtige Ein- und Ausatmen. Wobei das “Hara”, der Unterbauch, eine wichtige Rolle spielt. “Dem Einatmen viel Zeit lassen!” (Wolfgang)

Genaues Beobachten

Die nächste Übung galt dem genauen Beobachten des Gegenübers. “A” gab eine Gebärde vor, “B” sollte das genaue Gegenteil darstellen. Genaues Hinschauen und Überlegen waren angesagt und zwar Zug um Zug und in Phantasiesprache. Nun ging es zum sich Hineinfühlen in die Charaktere.  Da ist ein gelangweilter, müßiggängerischer Prinz, der es auch mit der Liebe nicht so ernst nimmt. Ihm begegnet Rosetta, die eine “edle” Prostituierte und bei Hofe akzeptiert ist, sich aber bezüglich einer Ehe keine Illusionen macht.

Sigrid zeichnete die Gouvernante zunächst als überfürsorgliche, mütterliche Figur. Ich gab eine dramatisch-verzweifelte Lena.  Um sich noch besser in die Figuren einfühlen zu können, sollten wir die Biographien, die Vorgeschichte der jeweiligen Person in unser Spiel einbringen. Dadurch entstanden noch weitere und neue Facetten der Figuren. Durch diese Ensembleprobe sind wir auf der Spurensuche nach unseren Charakteren ein Stück vorangekommen.

Liebe Grüße
Doris