Das war’s. Corona hat Grenzen gesetzt. Eigentlich sollte am 04.04.20 die Vidoe-Premiere meines selbst geschriebenen Stücks “Agahte” auf dem Campus stattfinden. Die Figur Agathe, eine einsame Frau. Wochenlanges Einstudieren unter Wolfgangs Regieanweisung. Soviel Geduld wie er mit mir hatte. Das ist wunderbar. Immer wieder wurden Änderungen vorgenommen. Bis die Figur fertig war. So, dass der Zuschauer etwas damit anfangen kann.
Die erste Videoaufzeichnung sollte am 10.02.20 stattfinden. Aber der Sturm hat es verhindert. Ich kam nicht nach Düsseldorf, weil keine Züge fuhren. Also hat Gianni am 17.02.20 gefilmt. Ich war so aufgeregt. Agathe, die einsame alte Frau vor der Kamera. Doch es ist gut gegangen. Aber dann der Schreck, aus irgendeinem unerklärlichen Grunde wurde nicht aufgenommen. Erst war ich traurig, doch dann sah ich es als Übung vor der Kamera an.
Versuch zwei am 02.03.20. Noch ein paar Vorübungen, einige Änderungen kurz vor der Aufnahme. Doch ich schaffte es. Ich verwandelte mich in Agathe. Wieder war ich aufgeregt, hab einiges verdreht. Aber es passte.
Der Film ist im Kasten. Und Gianni kann ihn bearbeiten. Als Termin nahmen wir uns den 04.04.20 vor. Es sollten Einladungen an die Schüler*innen des TheaterLabors verschickt werden. Als kritische Zuschauer. Feststellen, ob Agathe auch live auf der Bühne auftreten kann. Doch es kam anders. Corona kam dazwischen. Alle Termine wurden bis auf Weiteres abgesagt.
Ich danke Wolfgang, dass er sich so viel Zeit für mich nahm, mir Regieanweisungen gab, mich in die Figur der Agathe hineinführte.
Ich danke Gianni, dass er es gefilmt hat. Und auch schon vorab Ratschläge für die Figur Agathe gab.
Sechs Monate Proben, mit Unterbrechungen. Nicht immer jede Woche. Aber wenn Zeit war. Den letzten Monat wöchentlich. Es war schön, es war anstrengend, es war ergreifend. Agathe hat mich mitgenommen. Ein skurrile, obskure Person.
Ich hoffe, dass bald alles überstanden ist. Das es kein Jahr braucht, bis alles wieder seine Ordnung hat. Das alle gesund bleiben.
Gabriela
Liebe Gabriela,
Ein langer Weg mit einigen Hindernissen. Unglaublich, wie Du trotzdem dran geblieben bist, nicht aufgegeben hast. Schon allein das eine starke Leistung. Respekt.
Aus den Augenwinkeln habe ich erleben dürfen, wie sich die grade noch im Ehrenamt fleißige Gabriela ganz schnell äußerlich in Agathe verwandelte.
Nun wird es Zeit, Dich auf der Bühne zu erleben.
Liebe Grüße. Antje
Liebe Gabriela,
das ist ja eine tolle Nachricht. Du hast ein Stück geschrieben und es unter Wolfgangs Regie auf die Bühne gebracht! Wow! Ich bin sehr, sehr gespannt darauf. Vielleicht ist es ja möglich auf digitalem Wege schon etwas von dem Film zu sehen? Das fände ich super. Schön ist auch, immer wieder etwas von dir zu hören und zu lesen. Ich freue mich darüber. Zumal mir auch die persönliche Begegnung im Theaterlabor sehr fehlt.
Bleib gesund, munter, aktiv und kreativ!
Liebe Grüße
Sigrid
Danke, liebe Sigrid, liebe Antje,
ja, es war ein langer Weg. Aber ich denke, es wird alles gut. Wenn wir wieder in der Normalität sind.
Es hat mir auch so viel Freude bereitet, mich in Agathe zu verwandeln. Und Wolfgang hat mich immer wieder unterstützt. Auch Gianni hat in der Endphase dazu beigetragen, dass Agathe das wird, was sie heute ist.
Hoffe, das wir alle uns bald wieder im Theaterlabor Traumgesicht treffen können. Ich vermisse es sehr.
Herzlichst
Gabriela