Wir begannen mit einem Interaktions-Spiel als Warm-up, bei dem unser voller Körpereinsatz (Stimme, Gestik und Mimik) in Schwung kam. Mir hat diese Übungs-Einheit großen Spaß gemacht, weil wir dabei viel gelacht haben. “Wenn ich nur etwas wüsste, was auch mich in Bewegung bringen könnte!” Tja lieber Leonce, ich wüsste da etwas…!
Die Atmosphäre im Raum war gelockert und wir waren mit unseren Spielpartnern in einen guten Kontakt gekommen. 

Punkt der Konzentration – Einsatz folgender drei Gebärden in unseren Szenen:

  1. Hände ruckartig aus dem Gelenk bewegen
  2. Hände aneinander legen in Demutshaltung
  3. Hände über dem Kopf klatschen

Szene: Leonce & Rosetta: Auf dem Weg zur Verwandlung in die Figur schlüpfen wir zunächst in ihre Hülle – damit ist die Verkleidung anhand prägnanter Requisiten gemeint. So erhält meine Figur “Rosetta” eine üppige Oberweite mit Hilfe eines gepushten roten Spitzen-BHs und Pumps. Gut ausgestattet lief ich mich zunächst in meine Figur ein …. Ihr Gang ist aufrecht und ihre Hüften wiegen sich hin und her. Wolfgang bereitete uns auf die Begegnung von Leonce und Rosetta vor, indem er uns auf die drei Fragen WER, WAS und WO antworten und uns mit Untertext arbeiten ließ. Zunächst stand Leonce allein in seinem kleinen, intimen Kreis auf der Bühne und teilte seine Gedanken mit, während Rosetta auf dem Bühnensteg wartete, zuhörte und anschließend auch ihre Gedanken äußerte. Diese Herangehensweise finde ich sehr hilfreich, um mich nicht nur äußerlich in die Rosetta einzufühlen, sondern um auch in ihre Gedankenwelt eintauchen und ihre momentane Stimmung, in der sie Leonce begegnen wird, aufnehmen zu können. In der Szene waren sich Leonce und Rosetta körperlich näher gekommen und eine leichte Wärme war zu spüren. Durch den Einsatz der vereinbarten Gebärden ließ der Körper die Figuren in einen guten Kontakt miteinander gekommen. Ich hatte den Eindruck, dass das Zeigen der gleichen Gebärden für beide Figuren etwas Verbindendes hatte.