Brauchen wir Facebook wirklich? Und wenn ja, wie können wir als Traumgesichter dieses Netzwerk für unsere Zwecke noch besser nutzen?

Auf dem Weg nach Essen…

Mit diesen Fragen begab ich mich am letzten Mittwoch auf die Fahrt zur alten Kokerei in Essen um dort fast einen ganzen Tag auf der Veranstaltung „Facebook – Digital durchstarten“ zu verbringen. Zum ersten Mal traf ich analoge Menschen in einem analogen Raum, die für Facebook arbeiten und denen man allerhand Fragen stellen konnte. Eine echte Besonderheit, denn persönlicher Kontakt mit diesem weltweit agierenden Unternehmen zu bekommen ist beinahe ausgeschlossen. Höchstens größere Firmen, die mit Facebook noch größer werden wollen, steht ein exklusiver Support zur Verfügung, welcher Facebook von sich aus anbietet. Alle anderen müssen sich mit Foren, in denen sie ihre Fragen stellen können, oder einem E-Mailsupport, der erst nach Tagen -wenn überhaupt- antwortet, zufrieden geben.

Der Hilfebereich soll erweitert werden.

Während dieser Veranstaltung hörte ich übrigens von den Damen und Herren in ihren blauen T-Shirts häufiger: „Wir arbeiten daran“. Überhaupt will Facebook in Europa den Hilfebereich enorm erweitern. Es wurden hierfür tausend neue Mitarbeiter eingestellt, die sich nur um die Fragen der Mitglieder kümmern sollen.

FACEBOOKianer erzählen über ihre Erfahrungen mit diesem Netzwerk.

Nach einer Einführung, die überschäumend vor gegenseitigen Danksagungen zwischen Facebook und dem Essener Oberbürgermeister meine Nerven strapazierten, wurden Vertreter verschiedener StartUp-Unternehmen auf die Hauptbühne gebeten, die dann erzählten wie sie mithilfe von Facebook „groß wurden“, mehr „Reichweite“ erlangten und schließlich durch das Netzwerk neue Kunden gewannen und damit erfolgreich wurden. Alles Mainstream, dachte ich hämisch bei mir! Passt überhaupt nicht zum TheaterLabor. Wir verkaufen keine sinnlich fassbaren „Dinge“ wie Turnschuhe oder Surfbretter. Nein, das Produkt welches wir vertreiben ist weitaus differenzierter und zumeist auch langlebiger.

Ein Marktplatz der Fragen. (und Antworten?)

Doch was verkaufen wir eigentlich? Eine weitere Frage tat sich auf und ich schlenderte verwirrt über die Stände, die in der großen Haupthalle der Kokerei wie ein kleiner Wochenmarkt aufgebaut waren und jeweils ein anderes Thema der Welt von Facebook behandelten. Da gab es einen Stand für Instagram mit Support von Fachleuten; einen Bereich für „Facebook Blueprint“ – einer Plattform für Onlineseminare um alle Funktionen von Facebook und Instagram zu erlernen; ein Getränkehersteller, der kostenlos seine Produkte an die Anwesenden ausgab und nicht zuletzt zwei große Fressstände, die ganz mainstream Sojamilch, vegetarische Sandwiches mit Tofubelag und eine ganzen Menge exotischer Brausegetränke für den Hungrig- und Durstigen bereit hielten.

Maßgeschneiderte Werbung.

Doch dann kam der wirklich interessanter Teil – die Workshops. Im hinteren Teil der Halle gab es einen Übergang in ein zweites Gebäude, in dessen Räumen „Erklärveranstaltungen“ zu den Buisnessfunktionen von Facebook stattfanden. Sie wurden durch einen Mitarbeiter in Blau geleitet, der durch eine PowerPoint Präsentation führte und dabei mehr oder weniger ausführlich auf Funktionen für Firmen einging, die mir als ausschließlich privater Nutzer bisher unbekannt waren. Es wurden Fragen geklärt, wie man eine Kampagne startet, mehr Reichweite mit seinen Werbeanzeigen erreicht, eine Community gründet, oder Gruppen aufbaut und diese richtig moderiert.

Facebook ist vielseitiger als ich zuerst annahm.

An dieser Stelle meiner Reise war ich doch wirklich erstaunt wie vielschichtig dieses Unternehmen sein kann. Die Programmierer haben sich wirklich etwas einfallen lassen um möglichst viele Interessengruppen zu erreichen. Mir wurde bewusst, wieso Facebook überhaupt so viele Daten seinen Mitgliedern abverlangte. Es geht darum maßgeschneidert Werbung zu schalten, Aufmerksamkeit zu erregen und letztlich zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.

Fazit:

Am Ende des Tages war ich voller Eindrücke und gut gesättigt durch die kostenlosen Speisen, die Mark Zuckerberg mir spendierte. Zu meinen eingangs gestellten Fragen muss ich sagen JA!!! Wir als TheaterLabor Traumgesicht sind zwar nicht Mainstream, jedoch benötigen wir Mittel die aus dem Mainstream kommen um eine Vielzahl an Menschen zu erreichen. Deshalb ist Facebook wichtig für uns.Es gibt Möglichkeiten, die es uns erleichtern werden das Potenzial sozialen netzwerkens noch besser zu nutzen. In Zukunft werden wir damit sicherlich mehr potenzielle Teilnehmer unseres Schauspielunterrichts bzw. Sprechtrainings etc. erreichen.

Was verkaufen wir?

Für mich bleibt jedoch immer noch offen, : Welches Produkt vertreiben wir? Ist es Selbsterfahrung? Überwinden der eigenen Grenzen? Selbsterkenntnis?

Ich bin mir sicher, es ist Vieles von Allem und nicht so leicht auf einen Nenner zu bringen. Ich selbst bin gerade dabei zu verstehen worum es eigentlich beim TheaterLabor geht. Ein Prozess, der sicherlich noch andauern wird.