Schauspiel-PEin Schauspieler mit einer silbernen Maske steht auf der bläulich beleuchteten Bühne. Er zeigt eine starke Gebärde: die rechte Hand schwebt über seinem Kopf und die linke deutet in den Boden.rojekt:

Wandlung21

Wir haben uns gemeinsam auf die Suche nach tragfähigen Dialogen unterschiedlicher Autoren aus dem Projekt.Gutenberg gemacht und eine handvoll Szenen ausgewählt, mit denen wir unsere Proben am 2. Mai begonnen haben:

  • Die Schwärmer, R. Musil
  • Hamlet, Shakespeare
  • Iphigenie auf Tauris, J.W. Goethe
  • Kasimir und Karoline, Ö. v. Horvath
  • Vom Stamm der Asra, H. Dohm

Projektstart

Wolfgang Keuter bei der Eröffnung der Projektes Wandlung21. Er steht an einem Stehpult auf der Bühne.

“Nach mehreren gemeinsamen Lesungen stellt Wolfgang Keuter die Idee des Projektes Wandlung21 vor. Sehr konzentriert erzählt er von seiner offenen Vorgangsweise der Szenengestaltung, der Textfindung und Figurenbestimmung. 

Seine Sichtweise der Zusammenhänge ist von besonderer Art. Er versteht uns alle mit zu nehmen und in seine Idee zu integrieren. Es ist für mich immer wieder ein sehr spannender Prozess, wie Wolfgang an ein Schauspielprojekt heran geht und, wie bei einer Zwiebel, das eigentliche Thema herausschält. Sein Fokus liegt auf Krise und Wandlung. Bei genauer Betrachtung ist es ein archetypisches Muster, welche Entwicklung provoziert. Ich freue mich darauf, auch nach so langer Zeit der Zusammenarbeit, ein Teil bei diesem Gestaltungsprozess zu sein. Ich wünsche uns allen ein gutes Gelingen des Werks.” Gianni Sarto

Slow Acting

Die anhaltende Pandemie, ihre Auswirkungen und Folgen sind unüberschaubar geworden. Neue Formen der Aufmerksamkeit und der Sorge füreinander sind gefordert. Was können wir als Kammertheater tun? Mit einem kleinen Ensemble erforschen wir, mit der körperorientierten Methode Slow Acting, das archetypische Thema: Krise und Wandlung. Es entsteht ein Schauspiel auf der Grundlage ritualisierter Spontaneität: bewusst verlangsamt, verfremdet, mit Stopps und Stille zelebriert und auf “leerer Bühne” gezeigt. Ziel ist die stilvolle Darstellung einer imaginären, jenseitigen Welt hinter der sichtbaren, oft trügerischen Faktenwelt. Kostüme und Schminkmasken, Differenzierungen der Bewegungsabläufe und die Integration von Ideen erfolgen dialogisch mit dem Team.

Ausstattung

Die Kostüme entstehen zum Teil neu und/oder werden aus dem Fundus ergänzt. Das sich entwickelnde, interdisziplinäre Theaterstück wird für eine Videoproduktion erarbeitet mit der Option, falls wir wieder öffnen können, es auch einem Publikum live vorzustellen.

Wir arbeiten mit unserer Methode Slow Acting bewusst gegen den Trend der Schnelllebigkeit. Darum beschäftigen wir uns vertiefend mit einem Thema über einen längeren Zeitraum. Zeit geben aktiviert die Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden für selbstgestellte Aufgaben.

Dramaturgie

Sigrid Abendroth liest eine Textauswahl auf der Bühne vor.

“Mit neuer Aufgabe ist Sigrid Abendroth betraut. Das Zusammenfassen von Inhalten und eine Reduzierung von Texten für das Projekt Wandlung21. Darüber hinaus steht sie Wolfgang bei seiner Regiearbeit als Regieassistentin zur Seite. So werden die Entwicklungsprozesse notiert und in einer Chronologie zusammengefasst. Ein sehr kostbarer Beitrag für unsere Dokumentation.” Gianni Sarto

Unsere Dramaturgie bringt, trotz gleicher Vorlage, immer wieder eine Variation des Theaterstücks auf die Bühne oder vor die Kamera. Denn wir integrieren, beim kontinuierlichen Weiterproben, neue Assoziationen, Erinnerungen und Erfahrungen. Dadurch wird für uns der tiefe Sinn eines Theaterstückes nachvollziehbarer. Anregungen der Zuschauer, die uns nach den Aufführungen auf Fragebögen ihre Eindrücke mitgeteilt haben, werden auch mit in unsere Inszenierungen einbezogen.

Unser experimentelles Schauspiel begünstigt, für Darsteller und Zuschauer, ein Offenwerden für eigene Imaginationen, intuitive Erkenntnisse und ihren Widerhall im eigenen Herzen.

Unterhaltsam und intelligent sollte das neue Stück sein, idealerweise auch einen Bezug zu gegenwärtigen Situationen haben oder herstellen lassen, und den Zuschauern einen Spiegel vorhalten und deutlich nachvollziehbar machen, was geschieht, wenn Tabus überschritten und wertvolle menschliche Ethik geopfert werden.

Förderer

Wir bedanken uns für die freundliche Förderung:

  • beim Kulturamt Düsseldorf
  • bei der Kunst- und Kulturstiftung Sparkasse Düsseldorf
  • bei der Kunst- und Kulturstiftung Sparkasse Rheinland
  • und bei Dir für Deine Spende

Auf eine schöpferische Umsetzung freuen wir uns sehr.

Wolfgang Keuter und Gianni Sarto